"Laudato si"- die für den Papst komponierte Motette erklingt beim Gedenkgottesdienst

Als Leander die ersten Töne des Eingangsolos von "Laudato si" anstimmt, sind die Erinnerungen und Bilder sofort wieder da. Vor fünf Monaten hatten die Kapellknaben bei der Privataudienz im Vatikan die von Domkapellmeister Christian J. Bonath für diesen Anlass komponierte vierstimmige Motette erstmals gesungen. Nun, am zweiten Sonntag der Osterzeit, erklingt das Stück zum Einzug des Gedenkgottesdienstes in der Dresdner Kathedrale. Am Ostermontag war Papst Franziskus verstorben.
Bischof Heinrich Timmerevers erinnert zur Begrüßung an die Audienz vom 2. Oktober in einem Nebenraum der Audienzhalle und an das "Laudato si". In seiner Predigt greift er den Faden später wieder auf, als er von seinen persönlichen Erlebnissen mit dem verstorbenen Pontifex berichtet. Diese Audienz im Oktober 2024 sei für ihn "die bewegendste Begegnung mit Papst Franziskus" gewesen", so der Bischof. "Er hat uns ermutigt, den Weg der Ökumene weiterzugehen. Und er hat jedem aus der Pilgergruppe und von den Kapellknaben die Hand geschüttelt, sich Zeit für Autogramme genommen - und das unmittelbar vor dem Eröffnungsgottesdienst der Weltsynode auf dem Petersplatz".
Zudem beschreibt er, wie der Papst nach der Audienz in seinem Rollstuhl vor der Audienzhalle wartete und die Kapellknaben den Moment für ein spontanes Foto nutzten. "Dieses Bild bleibt für die Ewigkeit", so der Bischof, der Franziskus als einen Mann würdigt, der "den Menschen immer sehr nahe war und auf sie zugegangen ist".
An dem Gedenkgottesdienst nahmen auch der Sächsische Innenminister Armin Schuster und Kulturministerin Barbara Klepsch teil. Schuster sagt in einer Fürbitte, der Papst habe "die Botschaft des heiligen Franz von Assisi in die heutige Zeit übertragen".

Die Nachricht vom Tod des Papstes überraschte die Kapellknaben am ersten Tag der Osterferien. Nicht alle waren am Sonntag bereits zurück aus dem Urlaub, alle anderen gestalteten mit ihrem Gesang den Gedenkgottesdienst feierlich. Chorleiter Christian J. Bonath hatte die Motette "Laudato si" in Anlehnung an die gleichnamige, vor zehn Jahren von Franziskus geschriebene, Enzyklika komponiert. Eine Partitur wurde dem Papst bei der Audienz überreicht, eine weitere signierte er. Sie erinnert im Kapellknabeninstitut an einen ganz besonderen Papst.
Ein Beitrag über den Gedenkgottesdienst ist für eine Woche in der MDR-Mediathek abrufbar.