Drei Tage Erfurt: Musikalische Begegnungen in einer großen Katholikentag-Familie
Es waren Erlebnisse, die hängenblieben werden. Für die meisten Kapellknaben war die dreitägige Fahrt nach Erfurt die erste zu einem Deutschen Katholikentag. Das letzte Mal war der Chor bei der 100. Auflage des Laientreffens 2016 in Leipzig dabei. In Erfurt gestalteten die Kapellknaben zusammen mit dem Jugendkathedralchor Berlin und dem Kinder- und Jugendchor am Erfurter Dom als Teil der "Pueri Cantores Region Ost" nicht nur den Abschluss-Gottesdienst am Sonntag auf dem Domplatz, der von der ARD live übertragen wurde. Bereits am Freitagabend hatte der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, zu einem Friedensgebet in die evangelische Predigerkirche im Erfurter Zentrum geladen, die bis zum letzten Platz gefüllt war.
Unter dem Motto "Make us instruments of your peace" erklangen vor allem Stücke aus diesem und dem vergangenen Jahrhundert, die den Frieden in verschiedener Weise thematisierten. Unterstützt wurden die drei Chöre von dem Magdeburger Kathedralmusiker Matthias Mück an der Orgel sowie Blechbläsern. Am Ende der Vesper dankte Bischof Heinrich den Musikern sowie den Sängerinnen und Sängern, die langen Applaus erhielten.
Am Samstag standen bereits am Morgen Proben für den Abschluss-Gottesdienst an, die wegen der Live-Übertragung durch die ARD etwas zeitaufwändiger ausfielen. Licht, Ton, Bild - alles sollte perfekt sein. Wegen der regnerischen Wetterprognosen wurden die Chöre nicht wie geplant auf den Domstufen platziert, sondern unter dem schützenden Dach der Haupttribüne. Der Umzug wäre jedoch gar nicht nötig gewesen. Es blieb trocken.
Das galt - mit kurzen Ausnahmen - auch für den Samstag, so konnten die Jungs ungestört die Kirchentags-Stände besuchen und durch die Innenstadt spazieren. In den Fußgängerzonen gaben sie an drei Stellen spontane Kurzkonzerte. Beim zweiten kam zufällig Bischof Heinrich vorbei und schloss sich der Gruppe an. Das Geld aus dem Klingelbeutel wurde gleich in italienisches Eis investiert...
Zelebrant des Abschluss-Gottesdienstes des Katholikentages, der unter dem Leitwort "Zukunft hat der Mensch des Friedens" stand, war am Sonntag der Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Domkapellmeister Christian Bonath wechselte sich beim Dirigieren der Chöre und des Orchesters mit seinem Berliner Kollegen Harald Schmitt sowie Elisabeth Lehmann-Dronke aus Erfurt ab. Nach dem Gottesdienst ging es zurück nach Dresden. Es waren drei Tage voll mit Begegnungen - mit den Gasteltern, anderen Chören und Musikern und zumindest einem kleinen Teil der insgesamt 40.000 Besuchern, die insgesamt gezählt wurden.
Der Abschluss-Gottesdienst ist in der ARD-Mediathek abrufbar.