"Ein bewegender Moment großer, eindringlich dargebotener Musik"
Die erstmalige Aufführung von Bachs Johannespassion durch die Dresdner Kapellknaben am 16. März in der ausverkauften Dresdner Kathedrale wurde nicht von den Besuchern begeistert aufgenommen, auch das Presse-Echo fiel positiv aus.
In der Sächsischen Zeitung (SZ) fasste Jens Daniel Schubert den Abend als "bewegenden Moment großer, eindringlich dargebotener Musik" zusammen. Wolfram Quellmalz schrieb in den Dresdner Neuesten Nachrichten (DNN): "Emotional, ja emphatisch konnte man die Passion nennen. (...) Chor wie Solisten gelang dabei eine differenzierte Darstellung. Gerade die Kapellknaben gefielen, weil sie die unterschiedlichen Rollen auch verschieden darstellten."
Die vier Solisten Jonathan Mayenschein (Altus), Alexander Schafft (Tenor) sowie Jörg Hempel und Felix Rohleder (beide Bass) konnten beide Rezensenten überzeugen. Die Musiker der Sächsischen Staatskapelle "sorgten hingebungsvoll für eine angemessene Begleitung."
Die SZ erinnerte daran, dass Bach evangelisch war und die Kapellknaben ein katholischer Knabenchor ist. "Doch die Leidensgeschichte Jesu ist konfessionslos, christlich und vor allem zutiefst menschlich." Die DNN störte sich "nach der eindrucksvollen Darbietung" jedoch daran, dass nach der "Andachtsstille für angemessene Zeit" applaudiert wurde.