"Ich hatte gleich beim ersten Stück Gänsehaut" - Musical begeistert die Kinder

So voll ist die Sporthalle des Benno-Gymnasiums selten. Jeweils rund 500 Mädchen und Jungen von Dresdner Grundschulen saßen gespannt auf ihren Stühlen, um am Montag die beiden Aufführungen des Musicals "Bachs Zeitreise" zu verfolgen. 200 Besucher waren es beim Familienkonzert am Sonntag. Am Ende der rund einstündigen Konzerte gab es überall strahlende Gesichter - vor und auf der Bühne, wo 40 Kinder von den Nachwuchschören der Dresdner Kapellknaben und dem Kinderchor der Kathedrale nicht nur gesungen hatten, sondern auch ihr schauspielerisches Talent zeigen konnten.
"Es war wundervoll. Ich hatte direkt beim ersten Stück Gänsehaut", erklärte Moritz Kube, der Nachwuchsleiter der Kapellknaben sowie Regisseur und Drehbuchschreiber des Musicals. "Es ist so schön, 500 Stimmen erklingen zu lassen und alle machen mit." Er hatte das Thema Bach gemeinsam mit den Musiklehren der Klassen vorbereitet, bei den Aufführungen gab es Programmhefte mit einem Quiz, den Liedtexten zum Mitsingen sowie der Einladung zu einem Schnuppertermin im Kapellknabeninstitut.
"Die Idee dahinter ist, dass wir Lust machen wollen auf Singen und auf Gemeinschaft", sagte Domkapellmeister Christian J. Bonath, gemeinsam mit Moritz Kube musikalischer Leiter des Musicals. "Musik stiftet ein Miteinander - das ist eine gute Botschaft in dieser Zeit, in der Miteinander mitunter ein Fremdwort geworden ist."
Die jungen Sängerinnen und Sänger überzeugten mit beeindruckender Bühnenpräsenz und ließen Bachs Musik auf ganz neue Weise lebendig werden. Nicht nur die Melodien hallten nach. "Das Feedback, das wir von den Musiklehrern erhalten haben, war durchweg positiv", freute sich Christian J. Bonath.
"Mit dem Musical schaffen wir für unseren Chornachwuchs ein Event, bei dem nur die Kinder im Mittelpunkt stehen", so Moritz Kube. "Hier können sie ihre Stimmen zeigen und lernen, auf so einer großen Bühne vor so vielen Leuten zu singen." Die Bühnen, auf denen sie später vielleicht mal stehen werden, sind andere - und noch größere.