Domkapellmeister Christian J. Bonath: "Kapellknabe bleibt man für immer"

Es ist ein Moment, der immer wieder berührt: Wenn Kapellknaben mit der feierlichen Auskleidung ihren Dienst am Ende ihrer Schulzeit beenden, ist das ein bewegender Moment. Am Dreifaltigkeitssonntag legten Alwin, Till, Henry, Joe-Elias und Bernhard (Jakob fehlte entschuldigt) das Obergewand ab - als Zeichen, dass sie nun offiziell keine Kapellknaben mehr sind. Bischof Heinrich Timmerevers dankte ihnen für ihren treuen Dienst. Die Kapellknaben würden mit ihrem Gesang maßgeblich der gesamten Gottesdienstgemeinde helfen, "in diese Form des Dankens, Lobens und Betens zu kommen".
Der Bischof erinnerte daran, dass die jungen Männer neben vielen musikalischen "Highlights" im Herbst vergangenen Jahres noch vor Papst Franziskus gesungen hatten. Das Foto des Heiligen Vaters im Rollstuhl, umringt von den Dresdner Kapellknaben, das im Anschluss an die Audienz entstanden sei, werde unvergesslich "in das Geschichtsbuch der Dresdner Kapellknaben eingehen". Zugleich wünschte er den jungen Männern, die nun eine Ausbildung, ein Studium beginnen oder ein Freiwilliges soziales Jahr absolvieren, "dass das Lob Gottes in Euren Herzen lebendig bleibt".
Chorleiter und Domkapellmeister Christian J. Bonath erinnerte an die lange Historie und den aufopferungsvollen Dienst der Kapellknaben. Viel Zeit und Mühen seien mit der Ausbildung der jungen Sänger verbunden. Zugleich freue er sich darauf, auch in Zukunft mit ihnen in Verbindung zu bleiben, denn "Kapellknabe bleibt man für immer". Kapellknaben-Spiritual Michael H. Kreher spendete den jungen Männern den Segen für ihren weiteren Lebensweg.
Nach dem Gottesdienst wurde im Kapellknabeninstitut (KKI) gefeiert, dort sang der Männerchor das traditionell bei Verabschiedungen angestimmt Lied "Wir hatten eine gute Zeit" von der Band Wise Guys. Darin heißt es: "Das war vielleicht die beste Zeit - die Zeit meines Lebens. Doch es ist es jetzt für mich so weit: Wir hatten eine gute Zeit. Ich hoffe, dass auch Ihr unsere Zeit hier nicht vergesst. Doch ihr fang ja schon jetzt an, mir ganz extrem zu fehlen."
Nach der Verabschiedung am Ende eines Schuljahres folgt am Beginn des nächsten die Einkleidung der neuen Kapellknaben. Wie im vorigen Jahr werden erneut zwölf Jungen in den Chor aufgenommen.