"Rex gloriae" - Welterstaufführung am 23. September in der Kathedrale
Es glich fast einer Detektivarbeit. Domkapellmeister Christian Bonath suchte in Archiven nach historischen Quellen des Offertoriums „Domine Deus“ und des Vesperpsalms „Domine probasti me“ von Johann David Heinichen. Aus den Noten und Notizen des ehemaligen Dresdner Hofkapellmeisters erstellte Bonath in akribischer Arbeit ein modernes Aufführungsmaterial. Das wird am 23. November (19.30 Uhr) in der ehemaligen Dresdner Hofkirche in einer Welterstaufführung im Rahmen der Kathedralklang-Konzertreihe erklingen.
„Das Publikum darf sich auf eine Musik von großer Qualität und Klangschönheit freuen“, so Bonath. Umgesetzt werden die Arrangements von Capella Cathedralis, einem 2023 von Bonath gegründeten Chor, in dem auch ehemalige und aktuelle Dresdner Kapellknaben mitsingen, sowie dem Ensemble Paulinum Worms. Instrumentalisten der Sächsischen Staatskapelle begleiten die Sängerinnen und Sänger. Kombiniert werden Heinichens wiederentdeckten Werke mit dem berühmtem „Gloria in D“ von Antonio Vivaldi und der Motette „Lobet den Herrn alle Heiden“ von Johann Sebastian Bach.
Bach und Heinichen verband die Verehrung von Vivaldi, den Musiker und Priester, der ein Waisenhaus in Venedig, wo wohl vor allem uneheliche Töchter lebten, zu einer der ersten Adressen der Musik in der Barockzeit gemacht hatte. Beide übernahmen Kompositionstechniken von Vivaldi. Wie souverän der Italiener die Stile seiner Zeit beherrschte und in eine neue Zeit überführte, zeigt das bis 1717 vollendete „Gloria in D“, dass es an Beliebtheit beinahe mit seinen berühmten „Vier Jahreszeiten“ aufnehmen kann und das als sein geistliches Hauptwerk gilt.
Karten sind im Vorverkauf online unter eveeno.com/185494734 sowie im Pfarrbüro der Domgemeinde (Haus der Kathedrale, Schloßstraße 24, Dresden) erhältlich.