Es war das erste Konzert-Wochenende nach der beeindrucken Rom-Reise und der Privat-Audienz beim Papst. Und die führte die Kapellknaben zunächst nach Thüringen. Die Gemeinde "Schmerzhafte Mutter" feiert dort in diesem Jahr ihr 150. Kirchweihfest. Dazu lud der ehemalige Kapellknabe, Roland Hartmann, den Chor in seine Heimatstadt ein.

Doch die 1874 geweihte Kirche, die 100 Jahre später erweitert wurde, war zu klein für das Konzert. Die evangelische und vollbesetzte Stadtkirche St. Andreas war der passendere Rahmen für den Auftritt. Besonders eindringlich geriet dabei "Also hat Gott die Welt geliebt" von Heinrich Schütz, das Domkapellmeister Christian Bonath in kleiner Besetzung singen ließ. Die Zuhörer dankten den Sängern am Ende mit begeistertem Applaus.

Nach der Übernachtung im schmucken evangelischen Allianz-Haus Bad Blankenburg gestalteten die Kapellknaben am Sonntagmorgen den Gottesdienst in der katholischen Kirche "Schmerzhafte Mutter". Pfarrer Georg Schuchardt erinnerte daran, dass die Kapellknaben das letzte Mal vor 37 Jahren in Rudolstadt aufgetreten waren, also noch zu DDR-Zeiten. Und er wünschte sich, dass es bis zum nächsten Wiedersehen keine weiteren 37 Jahren dauern sollte.

Nach dem Gottesdienst gab es Thüringer Bratwürste vom Grill, im Anschluss fuhr der Reisebus den Chor zurück ins Bistum Dresden-Meißen, nach Limbach-Oberfrohna. In der katholischen Kirche St. Marien, 1997 errichtet von einem Dresdner Architekten, mussten vor dem Konzert  Stühle reingetragen werden, weil die Plätze in den Bankreihen nicht reichten. Durch die sehr gute Akustik in der Kirche wurde "Immortal Bach" von Knut Nystedt, bei dem sich die Knaben und Männer im gesamten Kirchenschiff verteilten, zum emotionalen Höhepunkt. Nachdem der letzte Ton verklungen war, spendete das sichtlich berührte Publikum euphorisch Applaus.

Ein Novum bei einer Konzertreise: Die zum Verkauf angebotenen CD´s waren alle ausverkauft, die Nachfrage war größer als das Angebot. In den nächsten Tagen bereiten sich die Kapellknaben nun intensiv auf die großen Aufgaben der Advents- und Weihnachtszeit vor. Ein Höhepunkt dabei: Das Kathedralklang-Konzert am 30. November (19.30 Uhr) in der Kathedrale. Unter dem Titel "Jauchzet, frohlocket" erklingen die Kantaten 1 und 3 aus Bachs Weihnachtsoratorium sowie Beethovens C-Dur-Messe.

Tickets sind hier erhältlich: https://eveeno.com/jauchzetfrohlocket