Zu Gast bei der Schweizer Garde: Generalprobe für die Papst-Audienz
Die erste Überraschung wartete schon vor der Abfahrt am Montagnachmittag (30. September) nach Rom. Vor dem Kapellknabeninstitut in Dresden-Striesen stand ein weißer Reisebus mit Kapellknaben-Werbung auf beiden Seiten - damit in der Ewigen Stadt auch jeder weiß, wer drin sitzt. Spiritual Michael Kreher segnete die beiden Busse (im zweiten fährt die Pilgergruppe der Katholischen und Evangelischen Erwachsenenbildung in Sachsen) und die Insassen mit Weihwasser.
Nach einigen Pausen erreichte der Kapellknabenbus am Dienstagmittag, rund 18 Stunden später, das Ziel - die Pilgerherberge Al Casaletto am Rande des Zentrums von Rom. Nach dem Einchecken und einem typisch italienischen Mittagessen ging es für den Chor und deren Begleiter direkt in den Vatikan. Der Eintritt in den für Touristen abgesperrten Bereich ähnelte dem Sicherheitscheck in Flughäfen. Auch alle Notenkoffer wurden durchleuchtet. Die Schweizer Gardisten fragten höflich aber bestimmt nach dem Ziel und gewährten Eintritt.
Die Probe im Campo Santo Teutonico begann mit einem Geburtstagsständchen für Benedikt, der am Dienstag seinen 11. Geburtstag feierte. In der Kapelle der Schweizer Garde wurden alle Stücke gesungen, die bei der Privataudienz bei Papst Franziskus und dem anschließenden Eröffnungsgottesdienst der Weltsynode am nächsten Tage gesungen werden. Die Teilnehmer des Treffens, zu dem Kardinäle, Bischöfe und Laien aus aller Welt angereist sind, bekamen bereits einen ersten akustischen Vorgeschmack, schließlich liegt die Kapelle direkt neben der 20.000 Besucher fassenden Audienzhalle. Ein Team des ARD-Hauptstadtstudios Rom filmte bei den Proben, führte Interviews mit Knaben und Domkapellmeister Christian Bonath. "Es ist für uns ein großes Geschenk und eine große Ehre, vor solch einem charismatischen Menschen und bei einem solch bedeutenden Ereignis wie einer Weltsynode singen zu dürfen", erklärte Bonath.
Leander Gaßmann verriet dem ARD-Team, dass er einen Rosenkranz seiner Mutter mitgebracht und den gerne vom Papst segnen lassen möchte. Ob dafür Zeit bleibt? Nach einem ausgiebigen Abendessen in der Nähe des Petersplatzes, bei dem der katholische Bischof Heinrich Timmerevers und Landesbischof Tobias Bilz dazustießen, fuhr der Reisebus zurück in die Unterkunft. Am Mittwochmorgen klingelt der Wecker bereits um 5 Uhr, dann startet gewiss ein aufregender Tag. Fotos: Andreas Gäbler
Ein MDR-Podcast mit Christian Bonath zur Rom-Reise hier zum Nachhören
Alle guten Wünsche für euren Aufenthalt und der Begegnung mit dem Hl. Vater und herzliche Grüße aus Hessen dem kl. Ort am Rande des Nordharzes Angelika Haim 💐