Gottesdienste, Konzerte, Empfänge und viel Kultur an sechs Tagen in Rom
Die Aufregung steigt, sie ist greifbar in diesen Tagen im Kapellknabeninstitut. Für fast alle Sänger ist es das erste Mal, dass sie einen Papst aus nächster Nähe sehen werden. Und einen Gottesdienst musikalisch auf dem Petersplatz vor tausenden Gläubigen gestalten zu dürfen, wird ein Erlebnis sein, dass die Knaben und jungen Männer nie vergessen. "Das ist ein Geschenk, das man im Leben vielleicht nur einmal bekommt", findet Sopran Leander Gaßmann.
Bei den Proben wird am Programm für die Reise nach Rom, die am Montagnachmittag (30. September) beginnt, gefeilt. Darunter ist auch ein Geschenk, das die Kapellknaben dem Pontifex bei der Privataudienz überreichen werden. Domkapellmeister Christian Bonath komponierte ein Stück, das den gleichen Namen trägt wie die von Papst Franziskus 2015 veröffentlichte Enzyklika: Laudato si (Sei gelobt, mein Herr). Im Anschluss an die Uraufführung bekommt er die Partitur überreicht. „Daneben werden wir bei der Privataudienz ein Stück singen, das ihn vielleicht an seine südamerikanische Heimat erinnert. Es ist eine Vertonung des 150. Psalm des brasilianischen Komponisten Ernani Aguiar“, erklärt Bonath.
Die Kapellknaben fahren im Rahmen einer Pilgerreise der Katholischen und Evangelischen Erwachsenenbildung nach Rom. Neben ehrenamtlich Engagierten gehören zur Reisegruppe die Bischöfe Heinrich Timmerevers und Tobias Bilz, Sachsens Kultusministerin Barbara Klepsch und Dresdens Oberbürgermeister Peter Hilbert. Im Anschluss an die Audienz am Morgen des 2. Oktober singen die Kapellknaben mit dem Chor der Sixtinischen Kapelle auf dem Petersplatz beim Eröffnungsgottesdienst der Weltsynode, bei der Kardinäle und Bischöfe über Reformen in der katholischen Kirche beraten. „Dort singen zu dürfen, ist wie der Hauptgewinn in einer Lotterie“, so Bonath.
Während der Woche in Rom werden die Pilger vom deutschen Botschafter beim Heiligen Stuhl empfangen, die Kapellknaben geben ein Konzert im Päpstlichen Institut und singen - begleitet von einem italienischen Barockorchester - den "Messiah" von Georg Friedrich Händel. Bereits im Vorfeld sorgte die Reise für ein großes mediales Echo, so berichteten die Sächsische Zeitung, die Dresdner Neuesten Nachrichten, die Freie Presse, Tag24, der Tag des Herrn sowie die Neue Musikzeitung über den Chor und die Fahrt.
Die Höhepunkte der Pilgerreise:
- Mi., 2.10.: Privataudienz bei Papst Franziskus; Eröffnungsgottesdienst der Weltsynode auf dem Petersplatz; Empfang des deutschen Botschafters beim Heiligen Stuhl
- Do., 3.10.: Ökumenische Dankandacht in der evangelischen Christusgemeinde; Dankkonzert im Päpstlichen Institut
- Fr., 4.10.: Stadtrundrundgang und Freizeitprogramm
- Sa., 5.10.: Aufführung Händels "Messiah" in der Basilika Santi Martino e Silvestro ai monti
- So., 6.10.: Gottesdienst in den Domotilla-Katakomben