Die Kapellknaben begeistern mit ihrem Krippenspiel junge und ältere Menschen
Der 23., 24. und 25. Dezember sind für die Kapellknaben traditionell Tage, an denen es musikalisch wenige Pausen gibt. In diesem Jahr kam der Auftritt beim Großen Adventskonzert im Stadion am 21. Dezember noch hinzu, der mit all den Eindrücken verarbeitet werden musste. Trotz dieser "Vorbelastung" haben die Jungs und jungen Männer die "traditionellen" Auftritte mit Bravour gemeistert.
Bereits bei der öffentlichen Generalprobe des Krippenspiels am 23. Dezember war das Mittelschiff der Kathedrale bis auf den letzten Platz gefüllt. Bei der Darstellung der Weihnachtsgeschichte stellten die Solisten auch ihr schauspielerisches Talent unter Beweis. Wochenlang hatten sie unter der Leitung von Regisseur Jens Daniel Schubert ihre Sprech- und Gesangsrollen einstudiert. Erstmals konnten die Jüngsten im Chor, die Jungs aus dem Vorchor II, bei einigen Liedern mitsingen und waren in ihren Ministrantengewändern sichtlich stolz.

Am Heiligabend war die ehemalige Hofkirche dann richtig voll, die jüngsten Zuhörer saßen auf den Stufen, die zum Altar führen. Bischof Heinrich Timmereveres erinnerte in einer kurzen Ansprache an das Leid im Heiligen Land und in Bethlehem. Und er bedankte sich bei den Kapellknaben und allen, die hinter den Kulissen zum Gelingen des Krippenspiels beigetragen haben. Dazu gehören die Lichttechniker sowie die Tontechniker von den Sächsischen Landesbühnen in Radebeul, die die Aufführungen seit Jahren unterstützen. Ein Mitschnitt wurde zeitversetzt bei Radio Horeb ausgestrahlt.
Am 25. Dezember war beim Pontifikalamt die Missa in D von Johann David Heinichen der musikalische Mittelpunkt - gesungen und musiziert von den Kapellknaben, dem Kathedralchor sowie Mitgliedern der Sächsischen Staatskapelle. Der Kapellmeister am Dresdner Hof komponierte die Messe 1724, fünf Jahre vor seinem Tod. Danach geriet er in Vergessenheit, doch in letzter Zeit werden seine Werke wiederentdeckt. Die Wiederaufführung seiner Missa in D in der Kathedrale reiht sich da ein.
Nach den ereignisreichen Tagen haben die Kapellknaben nun bis zum 3. Januar frei. Danach beginnen die Proben für die nächsten Höhepunkte wie die Johannespassion von Johann Sebastian Bach.
