Kapellknaben begleiten die Ernennung neuer Ritter in den Orden zum Heiligen Grab von Jerusalem
Es war ein beeindruckendes Bild, das sich vor und in der Dresdner Kathedrale bot. Rund 400 Ritter in ihren weißen und Ordensfrauen in den schwarzen Mänteln mit dem roten Jerusalemkreuz zogen am Fürstenzug vorbei in die ehemalige Hofkirche ein - begleitet von vielen Schaulustigen und Fotografen. Der Ritterorden vom Heiligen Grab von Jerusalem trifft sich an diesem Wochenende (29. September bis 1. Oktober) zur Investitur in Dresden. Der neben den Maltesern einzige direkt dem Papst unterstelle Ritterorden wurde 1847 gegründet und hat weltweit rund 30.000 Mitglieder, in Deutschland sind es 1.460. Der Orden unterstützt die Finanzierung der 60 Pfarreien im Heiligen Land, die Erziehung, Bildung und Ausbildung von christlichen, jüdischen sowie muslimischen Kindern und leistet soziale Hilfe für Krankenhäuser, Altenheime und für Menschen in Not. Der Gesamtspendenbeitrag beträgt in Deutschland jährlich etwa zwei Millionen Euro.
Der Großprior für Deutschland, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, hob in seiner Predigt angesichts der beunruhigenden Veränderungen in der Welt hervor: "Mir macht das immer mehr Sorge. Da müssen wir wissen, wo wir als Kirche stehen. Wir stehen nicht beim Nationalismus, wir stehen nicht bei denen, die autoritäre Regime verehren. Wir stehen auf der Seite der Freiheit. Denn ohne Freiheit gibt es keine Menschenwürde. (...) Blinder Populismus, Schwarz-Weiß-Denken - das ist nicht unser Zuhause." Der Kardinal nahm im Gottesdienst Frauen und Männer neu in den Orden auf.
Die Kapellknaben sangen "Verleih uns Frieden gnädiglich" von Felix Mendelssohn Bartholdy und das Agnus Dei aus der Missa Gaudia Aeterna von Domkapellmeister Christian Bonath. Es war der letzte Auftritt vor dem Beginn der Herbstferien. Nachzuschauen ist der Gottesdienst im Youtube-Kanal von EWTN-TV:
www.youtube.com/watch?v=WhVOnrufk7Y